Seit gestern nachmittag sind wir von unserer dreitaegigen Trekkingtour im nordthailaendischen Dschungel zurueck. Johannes und ich waren alleine mit einem Guide unterwegs, da wegen der Regenzeit nur wenige Touristen Trekkingtouren machen wollen. Los ging es am Sonntag morgen. Zuerst sind wir mit dem Bus ins Hochland gefahren und von dort aus ging es dann quer Feld ein. Die erste Etappe war echt hart. 6 Stunden Wandern bei Dauerregen. Zum Glueck hatten wir unsere riesen Regencapes dabei, mit denen man zwar echt bescheuert aussieht, die aber ihren Zweck erfuellen und da wir eh niemandem begegnet sind, war das ja auch egal.
Das Mittagessen hatte der Guide mitgebracht und wir haben bei einer kurzen Rgenpause an einem Fluss pausiert. Aus einem Bambusbaum hat unser Guide kurzerhand ein paar Schaelchen gefertigt und uns dann eine trockene Sitzgelegenheit aus Palmenblaettern gebaut.
Gegen 17h sind wir in einem Dorf des Karen Stammes angekommen, wo wir sehr herzlich empfangen wurden und mit frischen Bananen vom Baum auch direkt fuer unser leibliches Wohl gesorgt wurde. Die grosse Famile, bestehend aus ca 10 Mitgliedern, hat gemeinsam unter einem Dach gewohnt. Das ganze Haus war aus Bambus gebaut, was ein wahnsinnig nuetzliches Material ist. Man kann daraus Hauser bauen, Daecher decken, Besteck und Geschirr herstellen und sogar darin Reis kochen. Die Bergvoelker sind sehr geschickte Menschen, die aus wenig sehr viel gemacht haben. Allerdings haben sie ja auch schon jahrhundert lange Erfahrung im Dschungelleben. Johannes und ich dagegen kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das Abendessen kam frisch aus dem Garten oder von den Baeumen in der Umgebung.
Geschlafen haben wir auf der Terrasse. Nachts bin ich manchmal aufgewacht, weil ich mich ueber die vielen ungewohnten Geraeusche, die aus dem Dschungel kamen, erschrocken habe.
Am zweiten Tag sind wir bei besserem Wetter gestartet, allerdings waren die Sachen teilweise vom vorherigen Tag noch nass. Aber bei schoenem Wetter kann ja jeder durch den Dschungel wandern! Wir sind ja hart im nehmen und sind frohes Mutes wieder los gelaufen. Belohnt wurden wir durch einen herrlich sonnigen und warmen Tag. Ich glaube ich hab noch nie in meinem Leben so viele Gruentoene gesehen. Das gute an der Regenzeit ist naemlich, dass alles blueht und einfach fantastisch aussieht. Unser Guide hat uns viel ueber Pflanzen und Tiere erzaehlt. Verhungern wuerde man im Dschungel nie, wenn man nur weiss, was man essen kann. Immer wenn wir an einem Insekt vorbeikamen, hat er uns erzaehlt, wie lecker dies und jenes schmecken wuerde.
Gegen Nachmittag sind wir wieder auf ein Dorf gestossen. Dieses gehoerte zum Lahu Stamm. Die verschieden Staemme haben ganz eigene Kulturen, was sich z.B durch unterschiedliche Sprache und Kleidung zeigt. Allerdings waren viele der Dorfbewohner auch schon sehr westlich gekleidet und wir haben auch schon die ein oder andere solarbetrieben Saltelitenschuessel gesehen, was neben einer einfachen Bambushuette ein ziemlich gegensaetzliches Bild abgibt.
Der dritte Tag war wieder ueberwiegend trocken und wir sind auch nur 4 Stunden gelaufen. Das letzte Dorf, das wir sahen, hatte dem Lisu Stamm angehoert. Dieses lag direkt neben der Bergstrassse wo wir auf den Bus gewartet haben, der uns zurueck nach Pai gebracht hat. Die Busfahrt war auch nochmal ziemlich abenteuerlich. Aber wir haben ueberlebt! Drei Tage Dschungel und die Busfahrt mit Spitzkehren bei denen man fast vom Sitz faellt.
Die Trekkingtour war eine einzigartige Erfahrung und hat mir gezeigt wie viele unterschiedliche Welten es doch auf unserer Erde gibt. Als wir am ersten Abend im Kreise der Karen Familie in der einfachen Bambushuette sassen, dachte ich, was ihr wohl dazu sagen wuerdet, wenn ihr uns genau in diesem Augenblick gesehen haettet oder was wohl die Karen Famile sagen wuerde, wenn sie mein Leben in Deutschland gekannt haett..., ich glaube beide Seiten waeren sprachlos gewesen.
In einer Stunde fahren wir mit dem Bus noch weiter in den Norden nach Thaton. Von dort aus wollen wir eine zweitaegige Flossfahrt nach Chiang Rai machen. Mal sehen ob das klappt.
Leider konnte ich bisher noch keine Photos hochladen, das die Internetverbindungen nicht so stark sind, aber ich versuche es in der naechst groesseren Stadt nochmal.
Ich schicke euch ganz liebe Grusse nach Hause und freue mich stets ueber Nachrichten von euch.
Alex
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1 Kommentar:
hey Hasi, ich freu mich immer wenn du was Neues in deinen Blog schreibst, krass das du jetzt schon so viel erlebst, was kommt denn dann noch in den nächsten 7 Monaten ;-)
Wünsche dir noch ganz viele Abenteuer und eine tolle Zeit!
Viele Grüße aus dem trüben Stuggi!!! (12 Grad...)
Susi
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