Sonntag, 26. Oktober 2008

Vietnam: Hanoi und Sa Pa

Chao ong,
Seit Dienstag Nacht bin ich in Vietnam. Die 18-stuendige Fahrt von Phonsavan hierher war echt nervenaufreibend. Erstmal hat eine undurchsichtige Prozedur am Grenzuebergang einige Stunden verschlungen, dann kamen mal wieder aeusserst schlechte Strassenbedingungen sowie ein paar technische Problemchen hinzu. Ich war jedenfalls heilfroh, als ich endlich in Hanoi ankam.
Ich mag diese Stadt. Sie hat etwas sehr franzoesisches, was mir durch meine, in letzten Zeit immer wieder kehrenden "Paris-vermiss-Anfaellen'', sehr gut gefaellt. Es ist natuerlich furchbar chaotisch und turbulent, aber igrendwie ist das in Paris ja auch so.
Man wird staendig, das heisst echt alle 20 Sekunden von irgendeinem Taxifahrer angequatscht: Motorbike, motorkibe...Ich kanns echt schon nicht mehr hoeren. Ich hab noch nie so viele Mopeds wie hier gesehen. Ich glaube diese Stadt hat mehr motorisierte Zweiraeder als Einwohner. Der Wahnsinn!
Ich habe knapp zwei Tage in Hanoi verbracht und mich am Abend des zweiten Tages mit dem Nachtzug auf den Weg nach Sa Pa gemacht, einer kleinen Stadt in den Bergen Nordvietnams unweit zur chinesischen Grenze, die auf 1600m liegt und daher bester Ausgangspunkt fuer schoene Trekkingtouren ist. Die Tour hatte ich schon in Hanoi gebucht, da das Angebot mir geunstiger erschien wie eine Reise auf eigene Faust. Der Transport bis Sa Pa war voll durchorganisiert und als ich am Bahnhof in Hanoi sofort einem Gruppenfuehrer mit Faehnchen zugeteilt wurde bekam ich Zweifel, ob die naechsten Tage auch nach meinem Geschmack verlaufen wuerden, da ich eigentlich nicht so sehr auf diese Allround Touriprogramme stehe. Die Nacht habe ich in einem mehr oder weinger konfortablen Zugbett verbracht, wo man den Umstaenden entsprechend ganz gut schlafen konnte. In Sa Pa angekommen gabs Fruestueck im Hotel! (ja Hotel, und das sogar mindestens Mittelklassse, welch ein Luxus...) Um neun Uhr ging unser 2-Tagesausflug los. Unsere 8-koepfige kunterbunte Gruppe bestand aus 4 Belgieren, 2 frankophonen Schweizern, einer Hollaenderin und mir. Die Landschaft um Sa Pa ist fuer ihrem terrassenfoermigen Reisanbau bekannt und man glaubt sich in einem Bilderbuch wiederzufinden. Den wunderbaren Ausblick truebten jedoch einige ziemlich hartnaeckige Wolken und zaeher Nebel. Wegen der Hoehe und des Wetters war auch deutlich kuehler als uebrall wo ich zuvor war und ich brauchte zum ersten Mal Fleespulli (endlich!! Wo ich ihn doch nun schon 7 Wochen mit mir herumschleppe).
Der sehr lustige vietnamesische Guide Ky fuehrte uns in einer schoenen Wanderung durch Taeler und Doerfer bis hin zum Haus seiner Schwester, wo wir die Nacht verbrachten. Auf dem Weg dorthin wurden wir auf Schritt und Tritt von Frauen und Maedchen der Bergvoelker verfolgt, die uns ihre Handarbeiten schmackhaft machen wollten. Das war teils etwas nervig, andererseits auch ganz interessant, da sie auch einige Brocken Englisch sprachen und man so ein kleines bisschen ueber ihr Leben erfahren konnte. Bei Ky's Famile angekommen wurde wieder mal bestens fuer uns gesorgt. Es gab vietnamesische Hausmannskost und dazu viel Happy Water (=Reiswein), der in Vietnam von fast jeder Famile selbst gebraut wird und schon ab 1$/Flasche zu bekommen ist. Also, die Vietnamesen vertragen echt ganz schoen was und haben uns Touris das ohne Pardon auch abverlangt (aber ihr kennt mich ja..... laeuft!). Es ware ein sehr lustiger Abend. Durch die musikalische Neigung unseres Guides bakamen wir ettliche vietnamesiche Lieder ueber Ho-Chi-Mimh & Co. gelehrt und versuchten umgekehrt im Lieder aus unseren Laendern beizubringen, was beiderseits voellig erfolglos verlief, aber fuer grosses Gelaechter sorgte. Am naechsten Morgen sind wir alle ausnahmslos ohne Kopfschmerzen aufgestaden (er hatte uns schon prophezeit, dass man nie einen Kater von seinem Reiswein bekommen wuerde) und nach einem leckeren Fruestueck gings wieder weiter. Am Nachmittag haben wir das Hotel erreicht und hatten dann Pause bis zum naechten Morgen, wo es in einer sehr einfachen Tour bis zu einem kleinen Wasserfall ging. Gestern Abend habe ich dann wieder den Nachtzug zurueck nach Hanoi gekommen.
Nun ist es 5h54, ich bin vor ca einer Stunde am Bahnhof in Hanoi angekommen und sitze nun im Hanoi Backpackers Hostel (uebrigens sehr zu empfehlen) vorm PC und warte darauf, bis ich einchecken kann (was sich allerdings noch einige Stunden hinziehen koennete. Ich bleibe auf jeden Fall mal eine Nacht hier und versuche morgen auf einen 3-Tages Ausflug in die Halong Bay (an der Kueste auf Hoehe Hanoi's) zu gehen.
Mein erste Eindruck von Vietnam ist viel besser, als das was ich zum Teil im Vorfeld von anderen Reisenden gehoert habe. Man muss sich eben immer erst selbst ein Bild machen. Natuerlich ist es anders als Laos (dort gibt es weder Zeit, noch Uhren). Es ist viel hektischer, die Leute sprechen einen staendig auf der Strasse an und wollen was verkaufen, lassen sich aber mit einem eindeutigen "Danke, nein" zur Ruhe stellen. Teils ist dieses Durcheinander zwar anstrengend, aber dafuer man merkt hier in Vietnam viel mehr den Drang der Menschen dazu sich fortzuentwickeln (verglichen mit Laos beispielsweise). Allerdings sollte ich nicht staendig Vergleiche ziehen. Laos war wunderbar, aber ich denke ich werde auch an Vietnam Gefallen finden.
Ich freue mich jedenfall auf die kommenen Wochen...
Ach uebrigens habe ich meine Reiseroute ein klein wenig abgeaendert. Burma/ Myanmar habe ich gestrichen, was ich vor allem aus dem Grund tat mehr Meilen zur Verfuegung zu haben, um meine Route in Australien aendern zu koennen (ich fliege nun nicht nach Sydney, sondern nach Perth). Sonst haette ich meine Freundin Loana nicht besuchen koennen. Aber auch aus moralischer Sicht ist es vermutlich auch besser dieses Land zu meiden. Auch wenn es oft vergessen wird, hat man als Tourist einen nicht zu verachtende Verantwortung , die vor allem in der Masse ein grosse Macht darstellen kann. Wie ihr alle wisst, steht Myanmar unter diktatorische Fuehrung und jeder Tourist liefert automatisch Geld an diese Regierung, da von Unterkunft bis Transport ueberwiegend alles verstaatlicht ist. So, das soweit zu meinen Beweggruenden.
Ich werde deshalb eine Tage laenger auf Sumatra sein und dann am 19. Dezember nach Perth fliegen. Davor stehen aber wie gehabt noch Kambodscha und Singapur auf dem Programm.
So, ich werde mich jetzt mal gucken ob ich das mit dem Zimmer irgendiwe beschleunigen kann.
Gruss aus Hanoi,
Alex

Sonntag, 19. Oktober 2008

Fotos Laos Wochen 5 - 7

Gestern Abend: Lao Whiskey, nicht jedermanns Geschmack


Ein interkultureller Mix aus Deutschland, Schweiz, Daenemark und USA

Die MAG Markierung fuer von Sprengkoerpern gesaeubertes Land


Kleines Dorf ausserhalb


Die Ebene der Tonkruege


Mit meinen Schuelern :-) im SOS Kinderdorf


Die Laoten in Feststimmung in Vientiane, Andrea und ich wurden freundlich dazugeladen.


Biketour ins Hinterland von Vang Vieng


DieThomas aus Patrick aus der Schweiz





Eine typisch laotischen Baustelle



Maria und Andera aus der Schweiz


Diese Jungs kommen aus Alaska...., ja da wohnen tatsaechlich Menschen!


Wer wollte nicht schon immer mal im Schlamm Volleyball spielen!!??



Vang Vieng



Ein unmoegliches Unterfangen



Morgentlicher Almosengang der Moenche in Luang Prabang



Lae, aus Luang Prabang. Wir waren zusammen beim Lao BBQ.


Blick ueber Lunag Prabang




Auf dem Mekong zwischen der thailaednischen Grenze und Luang Prabang


Das Mekongboot

Phonsavan

Hi,
Seit Freitag morgen bin ich in Phonsavan, einer kleinen Stadt in der Provinz Xieng Khouang im Nordosten von Laos. Von Vientiane fuhr ich am Donnerstag Abend mit dem Nachtbus in einer 12 stuendigen, wie immer sehr holprigen und schleppenden Fahrt hierher. Der Bus war knallvoll und ich war die einzige Touristin und daher eine kleine Attraktion. Das was ziemlich lustig. Alle waren sehr nett zu mir und darum bemueht, dass es mir gut geht. Mal wieder war die Sprache das Problem, aber grundsaetzlich sind die Menschen hier so offen und zugaenglich, dass man sie einfach moegen muss.
Als ich dann morgens um sechs endlich in diesem verschlafenen Nest Phonsavan ankam, stellte ich fest, dass der einzige Direktbus nach Hanoi am Montag morgen fahren wuerde, also erst in drei Tagen, was eiegntlich zuviel ist, da man die Hauptattraktion, die "Ebene der Tonkruege" in einem Tag sehen kann. Zudem dachte ich, dass ich wohl nahezu die einzige Touristen hier sein werde und es wohl drei ziemlich einsame Tage werden wuerden. (aber falsch gedacht!)
Nachdem ich in mein Hostel eingecheckt und einen kleines Erholungsschlaefchen gemacht habe, bin ich losgezogen und habe eine Erkundungstour gestartet. Ich habe gelesen, dass es hier ein SOS Kinderdorf gibt, also bin ich mal grob in diese Richtung marschiert. Nach laengerem Fussmarsch kam ich dann dort an und fragte, ob ich mir die Anlage mal ansehen koennte. Gleich kamen einige Lehrer der angegliederten Schule zu mir und haben sich interessiert mit mir unterhalten und mir die Schule gezeigt. Ich erzaehlte, dass ich ingesamt 3 Tage hier verbringen werde und ob ich mir in dieser Zeit irgendwie nuetzlich machen koennte und ehe ich mich versah war ich auch schon einer anderen Englischlehrerin zugeteilt, die mich mit in ihre gerade beginnende Englischstude nahm. Ratz fatz fand ich mich dann vor ca 30 laotischen Kids wieder, da mich neugierig anstarrten und wohl erwarteten, dass ich, die neue Englsichleherin, nun anfange wuerde zu unterrichten. Mein hilfloser Blick zur eigentlichen Lehrerin wurde nur damit erwidert, dass die verkuendete in laotosch zu uebersetzen, falls die Kinder mich nuicht verstehen wuerden. Also habe ich einfach mal losgelegt. So weit liegen meine Schultage ja noch nicht zurueck. Nach einer vollen Stunde Englischunterricht bin ich richtig in Fahrt gekommen und hatte den Kids alles moegliche erzaehlt, Vokabeln und Grammatikregeln an die Tafel geschrieben und alle im fleissig nachsprechen lassen (da das groesste Problem die Aussprache ist und man selbst die Englschlehrer nur schlecht versteht und so die Schueler es von Anfang an falsch lernen)
Ich war ziemlich ueberrascht von mir selbst, da ich eingentlich immer annahm, dass ich eine voellig ungeeignte Lehrerin abgeben wuerde, aber ich glaube so schlecht war es gar nicht. Ich hoffe den Kids hat es Spass gemacht und ich konnte ihnen naeher bringen, wie wichtig es ist die englische Sprache zu erlernen.
Nach meinen Lehreinsatz bin ich am Rueckweg in Richtung Stadtzentrum auf eine Gruppe junger Laoten gestossen, die in einem Restaurtant sassen, assen und Beerlao (das laotische Nationalgetraenk) tranken. Sie haben mich eingeladen zu ihnen zu sitzen und kurz darauf hatte ich auch schon ein Beerlao in der Hand und meine naechste interkultuerelle Erfarhung ebenso. Unter ihnen befand sich ein Englischlehrer, der dann fuer die ganze Gruppe uebersetzt hat und wir uns so ganz gut unterhalten konnten. Ich bin echt total begeistert von den Menschen hier. Mehr noch als in Thailand tragen die Laoten ihr Herz quasi auf dem Praesentierteller spazieren und sind so nett und entgegenkommend und sobald sie ein paar englische Woerter kennen auch immer an einem Schwatz mit den Auslaendern interessiert. Sehr bemerkenswert, vor allem wenn man da an die Gastfreundlichkeit und die Skepsis denkt, die bei uns Fremden entgegengebracht wird. Also mein Appel an euch, seid offener gegenueber anderen Kulturen, ein bisschen weniger Misstrauen ist manchmal gar nicht so schlecht, man bekommt es doppelt und dreifach zurueck.
Am Abend war ich dann in einem Informationszentrum von MAG (Mines Adisory Group http://www.magclearmines.org/, die Laoten in der Kampfmittelbeseitigung von nicht detonierten Sprengkoerpern ausgebilden. Was viele nicht wissen, ich auch nicht bevor ich hier her kam, ist dass Laos eines der Staaten ist mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Diese Blindgaenger, die aus dem Vietnamkrieg stammen machen dem Land bis heute schwer zu schaffen, denn von den mehr als 2 Millionen Tonnen an Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 530.000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen.
Grund dieses Bombardements (eigentlich nahm Laos eine neutraler Stellung im Vietnakrieg ein)war der Hi-Chi-Minh-Pfad, der die wichtigste logistische Unterstuetsung Nordvietnams fuer den Sueden. Wie bereits erwaehnt gibt es hier ein Infozentrum, wo jenden Abend ein ziemlich interessanter Film ueber die Vorgehensweise der Landreinigung und die Ausbildung von Laoten durch autralischen Expertern, gezeigt wird. Als ich den Film dort ansah, begegnete ich zufaellig Dave, einem Amerikaner aus Kalifornien, den ich schon einige Tage zuvor in Vang Vieng kennengelernt hatte. Also waren doch noch ein paar andere Touristen hier. Es ist lustig, man trifft sich hier immer wieder, da alle mehr oder weniger die gleichen Punkte abklappern. Dave hatte sich bereits fuer den naechten Tag zu einer Tour ins Umland von Phonsavan, in die Ebene der Tonkruege, der Grund meines Besuches, angemeldet und ich konnte mich dieser Gruppe, bestehend aus noch zwei Australiern, ebenso noch anschliessen. Die beiden Australier, waren ca 55 jahre alt und absolute Hoehlenfreaks, die nur reisen, wenn sie dabei auch Hoehlen besuchen koennen (sie erzaehlten mir, dass sie auch schon auf der Schwaebischen Alb in Hoehlen waren). Aus diesem Grund bestand unser Programm zur Haelfte aus den Tonkruegen und zur anderen aus Hoehlen. Der Tag war auf jeden Fall sehr interessant, allerdings kann ich nun sagen, dass Hoehlen nicht unbedingt so mein Ding sind, einfach zu dunkel, zu kalt und zu feucht. Aber man muss alles mal ausprobieren.
Gestern Aben habe ich dann durch einen anderen lustigen Zufall, die beiden Schweizerjungs, die ich ebenfalls schon in Vang Vieng traf, wiedergesehen und wir waren alle zusammen essen. Spaeter sind wir in die einzige Bar, die es hier gibt und haben ein paar Beerlao bestellt und waren sogar so mutig den beruehmt, beruechtigten Lao-Whiskey, der eingelegte Schlangen und Geckos beinhaltet, zu probieren. Das ist das gleiche wie mit den Hoehlen, man muss es halt mal ausprobieren. Ich komme aber ebenfalls zum gleichen Ergebnis, denn ist auch nicht so mein Ding! Lustig wars aber auf jeden Fall und darauf kommts ja an.
Morgen nehme ich also den Bus nach Hanoi und schreibe dann bald den naechten Bericht aus Vietnam.
Lieben Gruss aus Phonsavan
Alex
PS: Ich versuche gleich noch ein paar Fotos hochzuladen.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Vang Vieng und Vientiane

Hello again,
Ersteinmal vielen vielen Dank fuer euer liebes Feedback bezueglich meinem letzten Eintrag!!!
Vor einer Woche habe ich mich von Luang Prabang auf den Weg nach Vang Vieng gemacht. Das kleine Staedtchen 156 km noerdlich von der Hauptstadt ist als das Backpackerzentrum von Laos bekannt. Erst war ich spektisch, ob mir das gefallen wuerde, da dort nicht mehr viel vom laotischem Lebensalltag zu spueren ist und das meiste auf westliche Touristen ausgerichtet ist.
Eigentlich aber war es genau das, was ich in der letzten Woche gebraucht habe. Nach meinem Stimmungtief nach Johannes Abreise, tat mir diese dynamische und lockere Stimmung in Vang Vieng sehr gut. Ich habe vom Augenblick meiner Ankunft bis zu Abreise viele tolle Menschen kennengelernt und spannende Reisegeschichten gehoert.
Direkt am zweiten Tag bin ich mit zwei Schweizer Maedels aus Zuerich (die Schweizer scheinen mich in den letzten Wochen magisch anzuziehen) zum Tubing, dem Highlight in Vang Vieng, was eigentlich nicht mehr bedeutet als in LKW Schlaeuchen den Xong Fluss herunterzutreiben und dabei so oft wie moeglich an den zahlreichen Bars am Flussufer auf ein Beer Lao anzuhalten. Der ganze Tag ist eine einzige riesige Party und ein wahnsinns Spass. Eine anderes Mal habe ich mir ein Bike augeliehen und habe das wunderschoene Hinterland erkundet. Die Landschaft hier ist sehr eindrucksvoll und bietet Gelgenheit fuer viele verschiedene Outdootaktivitaeten wie Biken, Rafting oder Klettern. Kein Wunder bleiben die meisten Backpacker viel laenger in Vang Vieng haengen als urspruenglich geplant.
Wenn man die letzten 6 Tage betrachtet war ich eigentlich ziemlich faul. Ich habe ausgiebig gefeiert, lang geschlafen und mich einfach ein bisschen gehen lassen. Es tat mir gut mal nicht so viel zu unternehmen, da wir in Thailand schon ein sehr taffes Programm hingelegt haben und man nach einer gewissen Zeit mal ein paar Tage Zeit braucht um diese Fuelle von neuen Eindruecken und Erfahrungen sacken zu lassen.
Nach sechs Tagen war das dann aber auch genug fuer mich und ich habe mich gestern auf den Weg nach Vientiane gemacht. Die 4 Stunden Busfahrt auf der sehr holprigen Strasse sind Dank der tollen Kulisse ueberhaupt nicht schlimm.
Vientiane, die Hauptstadt von Laos, verlauft etwa 12 km entlang des Mekong und ist das absolute Gegenteil von der Thai Metropole Bangkok. Wenn man es nicht wuesste, wuerde man wohl nicht vermuten, dass es sich hierbei um die laotischen Hauptstadt handelt. Es leben etwa 400.000 Menschen in Vientiane, der groessten Stadt des Landes, deren Gemaechlichkeit die laotischen Lebenart widerspiegelt.
Im Moment zeigt sich Vientiane allerdings von einer viel aufgeweckteren Seite, da das drei taegige BUN NAM-FESTIVAL stattfindet, ein Wasserfest mit Schlangenbootrennen, was durchaus dem deutschen Volkfestcharackter nahe kommt. Zeitgleich feiern die Menschen mit dem BOUN OK PHANSA, einem fröhlichen und turbulenten Lichterfest das Ende der Fasten- und Regenzeit, mit dem das Licht und die Lebensfreude in das Land zurückkehrt. Hier ist also maechtig was los!
Morgen werde ich vermutlich wieder weiterziehen und mich auf den Weg nach Phonsavan, in der "Ebene der Tonkruege" machen. Dieses Gebiet ist nach hunderten von mysterioesen ausgehoehlten Tonkruegen benannt, die die ganze Landschaft uebersaeen.
Von dort aus versuche ich einen Direktbus nach Hanoi zu bekommen, ich bin aber nicht sicher ob es das ueberhaupt gibt, wenn nicht werde ich wohl noch den einen oder anderen Zwischenstopp einlegen.
Mir geht es auf jeden Fall wieder viel besser. Ich habe durch meine vielen netten Bekanntschaftenb in Vang Vieng gemerkt, dass ich auch alleine reisend Anschluss finden kann, was mir Gelassenheit und neue Motivation fuer meine Weiterreise gegeben hat.
Ich freue mich nun sehr auf Vietnam, obwohl ich hierrueber auch viele negative Meinungen gehoert habe. Die Leute sollen geldgierig und sehr anstrnegend sein, aber ich werde mir selbst bald ein eigenes Bild davon machen und es auch natuerlcih dann wieder wissen lassen.
Ich umarme euch und wuenschte ihr waertet hier, um dieses wunderbar Land kennenzulernen!
Alex

Sonntag, 5. Oktober 2008

Laos

Sawaidii zusammen,
Unsere letzten gemeinsamen Tage haben wir am Goldenen Dreieck verbracht. Dies ist ein Gebiet was viele hunderte Quadratkilometer umfasst (in dem unter anderem 3/4 des Weltopiums produziert werden) , das sich aber eigentlich nur auf einen Punkt konzentriert: Das Dreilaendereck von Laos, Burma, und Thailand wo der Mae Sai River in den Mekong fliesst. Dieser Ort hoert sich wesentlich spektakulaerer an, als er tatsaechlich ist und es ist mehr der Gedanke "Wow, nun-bin-ich-am-Goldenen-Dreieck", als die Umgebung, was einen ins Staunen versetzt.
Als Johannes dann am Mittwoch leider wieder zurueck nach Chiang Mai musste, habe ich bei Chiang Khong/ Houay Xai die laotische Grenze passiert, was auch zum Glueck einwandfrei funktioniert hat. Der Abschied war ganz schoen schlimm, auch wenn wir vorher wussten dass es so kommen wird. Auch jetzt fuehle ich mich noch nicht so ganz wohl mit der Situation ploetzlich alleine zu sein. Die vier Wochen in Thailand waren so schoen, dass es nun seltsam ist sich nicht mehr staendig mit jemandem austauschen zu koennen. Nun ja, so ist es halt, ich denke, dass ich einfach noch ein paar Tage Zeit brauche, bis ich den Luxus voellig frei und flexibel nach Lust und Laune tun zu koennen, was ich will, zu schaetzen weiss. Es hat ja auch keiner behauptet dass es immer leicht sein wuerde.... So! Nun will euch euch mal nicht laenger volljammern, sondern ein bisschen von meinen letzten Tagen erzaehlen.
Von Houay Xai bin ich dann in einer zwei-Tages Tour auf dem Mekong nach Luang Prabang gefahren, wo ich seit vorgestern verweile. Die Mekonglandschaft ist wunderschoen, wie Balsam fuer die Seele. Die Fahrt an sich war jedoch eher unbequem, da das Schiff total ueberfuellt war und man 7 Stunden lang auf harten Holzbaenken sitzen musste. Genaechtigt wurde in einem Dorf am Mekong, Pakbeng. Im Hostel, wo ich schlief, habe ich einen Franzosen kennengelernt, mit dem ich mich sehr nett unterhalten habe und endlich mal wieder franzoesisch sprechen konnte... Er hat mich eingeladen mit einer Gruppe von Travellern zum Essen zu gehen. Der Abend war sehr lustig und ich war froh, dass ich wenigstens nicht alleine essen musste, da ich tagsueber auf dem Schiff etwas demoralisiert war, da ich irgendwie alle Leute, die dort mitfuhren komisch fand und keine grosse Lust hatte mich mit denen zu unterhalten. Leider war die Gruppe, mit denen ich dann abends zusammen war in die andere Richtung unterwegs, so aber konnte ich eine Menge Tipss ueber Laos und Vietnam bekommen.
In Luang Prabang gefaellt es mir sehr gut. Die Stadt gehoert zum UNESCO Weltkulturerbe und liegt malerisch von Bergen umgeben an der Stelle wo der Nam Khan Fluss in den Mekong fliesst, was der Stadt einen Inselartigen Charakter verleiht. In ganz Laos ist der Einflus der franzoesischen Kolonialzeit noch sehr deutlich zu spueren, was ich z.b an ettlichen franzoesischen Beschriftungen an oeffentlichen Gebaeuden zu sehen ist oder wie hier in Luang Prabang am Baustil. Ich habe auch schon einige aeltere Laoten getroffen, die sogar noch recht gut franzoesisch sprechen.
Den gestrigen Tag hab ich langsam angehen lassen und bin ersteinmal zu Fuss ein bisschen durch die Stadt geschlendert, habe am Ufer des Mekong gelesen und meinen heiss geliebten Ananasshake geschluerft.... Zum Sonneruntergang bin ich die 300 Stufen zum goldenen Tat, einer Klosteranlage auf einem grossen Huegel mitten im Stadtzentrum gestiefelt. Dort oben kam ich mit einem laotischen Englischstudent ins Gespraech. Er hat mir viele Fragen ueber Deutschland und Europa gestellt und ich konnte im Gegenzug so einiges ueber den laotischen Lebensalltag erfahren. Wir haben uns spaeter noch zum Lao Barbecue verabredet, was ausser das man Fleisch ueber dem Feuer roestet nichts mit dem uns bekannen BBQ gemein hat, aber suuuper lecker schmeckt. Es war ein total netter Abend und ich habe mich sehr gefreut mich mit einem Einheimischen zu unterhalten, was sonst meist wegen mangelnder Englischkenntnisse unmoeglich ist. Er hat mir erzaehlt, dass er nach seinem Studium zurueck in sein Heimatdorf gehen will, um dort an der Schule Englisch zu unterrichten. Laos ist sehr sehr unterentwickeltes Land, nur jeder dritte Laote kann lesen und schreiben und auf der UN-Liste der Last Developt Countries nimmt Laos Platz 133 von 177 ein. Da braucht es wirklich Leute wie den jungen Lae, der sein Land vorantreiben will. Er hat mir erzaehlt, dass er 5 Jahre lang die Moenchsschule besucht hat, da dies der einzige Weg war nach der Grundschule eine weitere Schulausbildung zu bekommen, die seine Eltern nicht finanzieren mussten. Aus diesem Grund sieht man heutzutage viele sehr junge Novizen, die teilweise nicht aelter als 10 sind. Als aeltestes religioeses Zentrum in Laos zieht Luang Prabang heute mehr Schueler denn je aus allen Landesteilen, Thailand und Kambodscha an. Rund 2000 Moenche lassen die Stadt eigentlch immer in dem bekannten Orangeton der Moenchsgewaender leuchten. Morgen frueh werde ich mir um 6 Uhr das dag bat anschauen, dem Almosengang der Moenche und Novizen, bei dem sie durch die Strassen gehen und von den Glaeubigen ihr Essen fuer den Tag erhalten. Eigentlich wollte ich mir das bereits heute morgen anschauen, aber leider hat es furchtbar geregnet und ich hab mich deshalb lieber fuers Im-Bett-bleiben entschieden. Heute mittag werde ich mir das Palastmuseum anschauen, wo anscheinend eine der interesantesten Kunstsammlungen Suedostasiens untergebracht ist. Morgen werde ich vermutlich wieder weiter ziehen. Mein naechtes Ziel ist Vang Vieng, was zwar nur 227 km von Luang Prabang entfernt liegt, aber durch die gebirgen Landschaft ganze 6 Stunden Busfahrt verschlingt. Deswegen werde ich vermutlich einen Zwischenstopp in Phou Khoun einlegen, einem kleinen Bergdorf auf halber Strecke.
Ich habe bei der Einreise ein 30Tage Visum bekommen, was heisst, dass ich mir ruhig ein wenig Zeit lassen kann.
Ich schicke euch ganz viele Gruesse aus Laos und hoffe ihr seid alle wohl auf!!
Eure Alex