Hallo an alle,
Ich bin inzwischen endlich am Strand angelangt. Gestern morgen kam ich mit dem Nachtbus aus Hoi An in Nah Trang an. Die Stadt an sich ist eigentlich nichts besonderes. Das Highlight ist der wunderschoene Sandstrand und die kleinen Inseln vor der Kueste. Allerdings scheint das Wetter im Moment von einem kleinen Teufel bestimmt zu werden, denn es regent immer und immer wieder und das dann wie aus Eimern.... Trotz dessen habe ich gestern einen Strandbesuch gewagt, musste diesen aber immer wieder fluchtartig unterbrechen, da mal wieder reichlich Nass von oben kam. Nun ja, ich versuche micht nicht verstimmen zu lassen. Wahrscheinlich taete ich dieses, wenn es die im Norden nicht noch viel schlechter haetten....
Heute war ich auf einem Bootsausflug, wo wir verschiedene Inseln abgefahren sind, aber auch hier war wieder der Regen der stoerende Faktor. Da es hier sonst nicht so viel zu tun gibt, habe ich beschlossen heute Abend bereits weiter nach Saigon zu fahren.
Die Tage vor Nah Trang habe ich im schoenen Hoi An verbracht. Ein kleines Staedtchen, das einem Museum gleicht und mit seinem bilderbuchartigen Flair wirklich ein Platz ist, an dem man verweilen kann. Ich war dort zwei Naechte (was durch die Nachtbusfahrten drei Tage ergibt). Es hat mir sehr gut gefallen, da die Athmosphaere so entspannt ist. Man wird weder staendig angehubt, noch ist man laufendem Mopedlaerm ausgesetzt. Da Hoi An in den letzten Jahren wohl sehr touristisch geworden sein muss, sind hier wahnsinnig viele kleine Souvenirgeschaefte. Nicht aber im Stil Staubfaenger, sondern richtig schoene Sachen. Alle Laden- und Restaurantbesitzer versuchen aber leider auf manchmal ziemlich aufdringliche Weise Kunden in ihr Geschaeft zu bekommen, so wird man, sobald in Sichtweite des Geschaeftes, gleich herangewunken und hereingebeten. Da kostet es manchmal echt Nerven auch beim 100. Mal noch ruhig und freundlich zu bleiben... Weil die Sachen, die es zu kaufen gibt aber einfach so schoen sind, habe ich mich auch ein bisschen zum Shopping hinreissen lassen. Am bekanntesten ist wohl Hoi An's Schneiderszene. Man kann sich hier schon ab 15$ ein massgefertigtes Kleid schneidern lassen. Vor allem bei den Herren sind die Anzuege und Hemden auch sehr geliebt. Ich habe mir das auch ueberlegt, aber dann festgestellt, dass ich wohl nicht noch ein chickes Abendkleid ohne konkreten Anlass, im Schrank brauche und auf Backpackerkleidung sind die leider nicht ausgerichtet, deshalb habe ich mich eher den Haushaltsgegenstaenden gewidmet. Es gab wunderschoenes Bambusgeschirr... perfekt um meine neu erworbenen asiatischen Kochkuenste in Geltung zu bringen... da konnte ich nicht widerstehen. Das Paket welches ich am naechsten Tag nach Hause schicken musste, hat genausoviel gekostet wie der Inhalt, aber man braucht ja schliesslich auch ein paar Andenken. Ich hoffe sehr dass mein Packchen ueberhaupt ankommt. Ich habe schon oefter Geschichten ueber die unzuverlaessige vietnamesische Post gehoert. Da ich die billigste Variante, per Seeweg, was ca 3-4 Monate Transportzeit braucht, gewahlt habe, kann es natuerlich sein, dass mein Paekchen auf nimmerwiedersehen verschwunden ist; ich hoffe es nicht, aber wir werden sehen.
Ich schaetze, dass ich noch in der kommenden Woche die kambodschanische Grenze passieren werde. Ich habe zwar eigentliche in 30 Tage Visum fuer Vietnam, aber es zieht mich im Moment staendig weiter und ich habe nicht die Ruhe, um lange an einem Ort zu verweilen. Nicht zuletzt das Wetter, aber auch die vietnamesische Mentalitaet geh mir manchmal ziemlich auf die Nerven und strengt mich an. Als Tourist wird man hier sofort und fast ausschliesslich als Geldquelle gesehen. Ich habe manchmal das Gefuehl, dass nichts ohne eine insgeheime Verkaufsabsicht passiert. Das ist etwas, was mich von Grund auf stoert und was ich auch mit noch so viel interkultuereller Toleranz nicht akzeptieren will. Anstrengend im Alltag sind aber die staendigen offensichtlichen Kaufangebote, von denen man ettliche auf der Strasse nachgerufen bekommt. Ich glaube das am meisten gehoerte Wort in den lezteten Wochen ist: "Buy something, buy something..." Dieser laufende Kaufbefehl stoert mich sehr. Es tut mit Leid fuer die 95% der Vietnamesen, die ich mit solchen Statements mit den Megakapitalisten ueber einen Kamm schere, aber ich habe einige so markante Situationen erlebt, dass mir diese Wesensart einfach in Erinnerung geblieben ist.
Um aber ein objektives Bild abzugeben muss ich auf jeden Fall betonen, dass mir weitaus mehr ausserordentlich freundliche und kommunikative Meschen begegnet sind. Irgendwie zwei Extreme, von den aber, wie es meist ist, die negative Seite das weitaus schlechtere Image hinterlaesst.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommenden Tage im Sueden. Ich werde dort Saigon und das Mekong Delta erkunden und dann hoffenlich mit dem Boot nach Kambodscha fahren koennen.
Ich werde euch wie immer weiter auf dem Laufenden halten.
Lieben Gruss aus Nah Trang,
Alex
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